Leichtathletik-WM: Interessantes & Kurioses

Die 16 spannendsten Fakten rund um die Weltmeisterschaft

Athlet beim Laufstart im Stadion

Alle zwei Jahre veranstaltet der Weltleichtathletikverband die Leichtathletik-Weltmeisterschaft. Damit Sie bestens über dieses Sportgroßereignis Bescheid wissen, finden Sie hier die interessantesten Fakten rund um die Leichtathletik-WM. So können Sie vor Ihren Freunden mit originellem Wissen glänzen!

Die Leichtathletik-WM im Überblick

Erst mal die Basics: Im Folgenden geben wir Ihnen die wichtigsten Grundlageninformationen an die Hand.

Was, wann, wo? Basiswissen zur Leichtathletik-WM

Alle zwei Jahre findet die Leichtathletik-WM an wechselnden Austragungsorten statt. Seitdem die WM 1983 das erste Mal in Helsinki veranstaltet wurde, zählt sie nach den Olympischen Spielen zum wichtigsten Wettkampf der Leichtathletik, an dem mittlerweile rund 2.000 Athleten aus über 200 Nationen teilnehmen. Veranstaltet und organisiert wird sie vom Weltleichtathletikverband Association of Athletics Federations, kurz IAAF genannt.

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Disziplinen bei der Leichtathletik-Weltmeisterschaft

Alle Disziplinen in der Leichtathletik lassen sich entweder der Gruppe Wurf, Sprung oder Lauf zuordnen. Dabei existieren zusätzlich noch Mehrkämpfe, die Disziplinen aus allen drei Gruppen beinhalten. Hierbei treten Frauen im Siebenkampf und Männer im Zehnkampf auf. In den Leichtathletikverbänden und unter den Athleten ist seit längerem auch die Einführung des Zehnkampfs für Frauen beziehungsweise eine Reform des Mehrkampfs im Gespräch.

Weitspringer mit Sandgrube
Der Sprung gehört zu einer Disziplinen-Gruppe bei der Leichtathletik.

16 kuriose und spannende Fakten zur Leichtathletik-WM

Sie möchten bei Ihrem nächsten Leichtathletik-TV-Abend mit Insider-Wissen brillieren und für einen Aha-Moment sorgen? Dann haben wir im Folgenden 16 Fakten für Sie, die in Ihrem Freundes- und Bekanntenkreis für Staunen sorgen werden.

1. Usain Bolt: Kurioser Unfall in Peking
2. Florence Griffith-Joyner: Die Maniküre sitzt
3. Pawel Fajdek: Goldmedaille als Zahlungsmittel
4. Harte Strafe
5. Die Oma hat Mitspracherecht
6. Der aktuell schnellste Sprint
7. Früher war alles langsamer
8. Florence Griffith-Joyner – ungeschlagen seit 1988
9. Hochsprung-Weltrekord: seit 24 Jahren ungebrochen
10. USA und die ehemalige Sowjetunion sind Doping-Weltmeister
11. Leichtathletik WM 2017 – ohne Russland
12. Caster Semenya – nicht weiblich genug?
13. Andreas Krieger – Opfer von DDR-Doping
14. Armin Hary – die Sprint-Legende
15. Lars Riedel – die Ikone im Diskuswerfen
16. Die Senioren-WM – mit 90 Jahren noch am Sprinten

Sportler sind auch nur Menschen

Während sportlicher Wettbewerbe schaffen es nicht nur Zahlen, Rekorde und Bestzeiten in die Schlagzeilen, auch Sportler und ihre Geschichten landen auf der Titelseite.

1. Usain Bolt: Kurioser Unfall in Peking

Es war die wohl kurioseste Szene des 200-Meter-Finales bei der Leichtathletik-WM 2015 in Peking. Während sich Usain Bolt nach seinem Sieg bei seiner Stadionrunde feiern ließ, riss ihn ein chinesischer Kameramann auf einem Segway von den Füßen. Verletzt wurde jedoch niemand.

Instagram Usain Bolt

An ihm kommt keiner vorbei: Sprinterlegende Usain Bolt
Der Jamaikaner Usain Bolt ist derzeit der schnellste Sprinter der Welt. Er ist mittlerweile achtfacher Olympiasieger, elffacher Weltmeister und Weltrekordhalter in drei Kategorien: 4-mal-100-Meter-Staffel, 100- und 200-Meter-Lauf. Dabei stellte er sogar bei der Leichtathletik-WM 2009 in Berlin einen Weltrekord auf: er lief 100 Meter in 9,58 Sekunden. Jedoch gab sich der schnellste Mann der Welt nicht mit nur einem Rekord zufrieden – beim 200-Meter Lauf knackte er die 19,19-Sekunden-Marke. Nach Ende der Leichtathletik-Weltmeisterschaft 2017 in London beendete der „Lightning Bolt“ (zu Deutsch: Blitzschlag) seine sportliche Karriere.

2. Florence Griffith-Joyner: Die Maniküre sitzt

Florence Griffith-Joyner überzeugte nicht nur mit Bestzeiten, sie wurde unter anderem auch durch ihre Erscheinung berühmt. Insbesondere ihre 15 Zentimeter langen Fingernägel galten als Markenzeichen. Jedoch stellten diese kein Hindernis beim Laufen dar oder änderten etwas an ihrer Geschwindigkeit.

Instagram Fans of "Flojo"

3. Pawel Fajdek: Goldmedaille als Zahlungsmittel

Der Hammerwurf-Weltmeister Pawel Fajdek feierte seine Goldmedaille, die er bei der Leichtathletik-WM 2015 in Peking gewann, so sehr, dass er auf dem Weg von seiner Feier zurück ins Hotel die Taxifahrt mit ebenjener bezahlte. Nachdem er am Morgen danach die Polizei informierte und diese den Taxifahrer ausmachte, erhielt er seine Medaille wieder zurück.

Das Trikot muss sitzen

Das Trikot sorgt dank der Startnummer für eine einfache und schnelle Identifizierung der Athleten. Einigen wurde das Trikot jedoch (beinahe) zum Verhängnis.

4. Harte Strafe

Mahiedine Mekhissi-Benabbad ist bei der Leichtathletik-EM 2014 nach seinem Sieg über 3000 Meter Hindernislauf disqualifiziert worden. Grund hierfür: Er zog während des Laufens sein Trikot aus und rannte so über die Zielgerade. Dies ist jedoch strikt verboten.

5. Die Oma hat Mitspracherecht

Diskus-Werfer Robert Harting war lange dafür bekannt, dass er nach großen Siegen gerne mal sein Trikot zerriss. Nach der erfolgreichen Titelverteidigung bei der Leichtathletik-EM 2014 verzichtete er jedoch darauf. Der Grund für seinen Sinneswandel? Seine Oma Renate, die vom Trikot-Zerreissen nicht viel hält und es ihm verboten hatte.

Instagram Robert Harting

Übrigens: Spannende historische Fakten zum Sporttrikot im Wandel der Zeit lesen Sie unserem Beitrag Die Geschichte des Trikots.

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WM-Schnelligkeit im Wandel der Zeit

Menschen leben statistisch gesehen mittlerweile nicht nur länger, sie werden auch schneller, was die aktuellen Bestzeiten der Leichtathletik-Stars verdeutlichen.

6. Der aktuell schnellste Sprint

Bei der Leichtathletik-WM 2015 in Peking überzeugte Usain Bolt mit 9,79 Sekunden. Seine Bestzeit lag bereits bei 9,58 Sekunden, was ihm 2009 den Weltrekord beschert hatte.

7. Früher war alles langsamer

Im Vergleich dazu erreichte 1896 der erste Olympiasieger Tom Burke auf derselben Strecke von 100 Metern in 12,0 Sekunden das Ziel. Dies bedeutet, dass er rund 20 Meter hinter Bolt liegen würde, falls beide zur heutigen Zeit gegeneinander antreten würden.

Männer- und Frauenweltrekorde – seit Jahren ungeschlagen

Es gibt sie: Weltrekorde, an die seit Jahrzenten niemand herankommt.

8. Florence Griffith-Joyner – ungeschlagen seit 1988

Florence Griffith-Joyner stellte 1988 einen Weltrekord beim 100-Meter-Lauf auf: Sie erreichte das Ziel in 10,49 Sekunden. Diese Bestzeit liegt fast 30 Jahre später für die WM-Teilnehmerinnen noch immer in weiter Ferne. Jedoch stand Griffith-Joyner mit ihrer Rekordzeit unter Doping-Verdacht.

9. Hochsprung-Weltrekord: seit 24 Jahren ungebrochen

Seit 1993 kam niemand an den Hochsprung-Weltrekord des Kubaners Javier Sotomayor heran. Er überzeugte in den Neunzigern mit einer Sprunghöhe von 2,45 Metern – und das bei einer Körpergröße von 1,93 Metern. Somit beträgt die Sprungdifferenz zwischen seiner Körpergröße und der Sprunghöhe 52 Zentimeter.

Weltrekorde in der Leichtathletik

Die IAAF benutzt den Begriff Weltrekord sowohl für Altersklassen als auch für Disziplinen. Insgesamt wurden bis zum Jahr 2015 Weltrekorde in 224 Disziplinen anerkannt. Es konnten insgesamt 24 Straßenweltrekorde, 76 Hallenweltrekorde und 124 Stadionweltrekorde ratifiziert werden. Jedoch treten zahlreiche Regeln in Kraft, die die Bestimmung eines Weltrekordes beeinflussen. Hierzu gehört unter anderem die Regel, dass sowohl beim Weit- und Dreisprung als auch bei Laufdisziplinen bis 200 Meter der Rückenwind nicht mehr als 2,0 Meter pro Sekunde betragen darf.

Doping – ein negativer Rekord

Bei Leichtathletik-Wettbewerben kann von sportlicher Fairness nicht immer die Rede sein. Über die Jahre hinweg kam es immer wieder zu Doping-Verdacht bei verschiedenen Disziplinen und Nationen, der sich in einigen Fällen bestätigte.

10. USA und die ehemalige Sowjetunion sind Doping-Weltmeister

Bis 2015 mussten rund 33 Medaillen neu vergeben werden – den USA wurden dabei 14 Medaillen aberkannt, den Staaten der UdSSR rund 13 Medaillen. Damit führen die beiden Länder die Liste der Doping-Fälle an.

Doping-Pillen und Medaillen

11. Leichtathletik WM 2017 – ohne Russland

Nach dem Doping-Skandal 2015 und dem damit verbundenen Bann der russischen Leichtathleten war der Kader ebenfalls für die Leichtathletik WM 2017 gesperrt. Die Task Force des Weltverbandes IAAF prüfte Anfang 2017 die Bedingungen zur Wiederzulassung; laut IAAF-Präsident Sebastian Coe war das Ergebnis jedoch enttäuschend. Nachdem die IAAF Ende 2017 den Doping-Bann verlängerte, liegt die Rückkehr der Russen vermutlich in weiter Ferne.

Eine Frage der Chromosomen

Auch die Sexualität einiger Athleten sorgte bei WM-Wettkämpfen in der Vergangenheit für Schlagzeilen.

12. Caster Semenya – nicht weiblich genug?

Bei der WM in Berlin 2009 gewann die damals 19-jährige Läuferin aus Südafrika Gold über 800 Meter. Doch nicht wegen ihrer Goldmedaille sorgte sie im Anschluss für Schlagzeilen, sondern aufgrund ihrer angeblichen Intersexualität. Diese stellte sich später aber, wie auch schon bei der Hürdenläuferin María José Martínez Patiño, als weiblicher Hyperandrogenismus heraus. Die vom IAAF angeordnete Chromosomenanalyse sorgte für weltweite Empörung.

Instagram Fans Caster Semenya

13. Andreas Krieger – Opfer von DDR-Doping

Andreas Krieger, als Heidi Krieger geboren, war ein Kugelstoßer der DDR, der bei Leichtathletik-Weltmeisterschaften Höchstleistungen erbrachte. Ihm wurden ohne sein Wissen seit dem 13. Lebensjahr Dopingmittel verabreicht. Die Verabreichung männlicher Hormone hatte schwere körperliche Schäden zur Folge. Seit den 1990er Jahren lebt Andreas Krieger offen als transsexueller Mann.

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Deutsche Spitzensportler der Vergangenheit

Deutsche Sportler gehören bei Leichtathletik-WMs zu den erfolgreichsten. Seit 1983 konnte Deutschland 175 Medaillen erwerben und belegt somit den dritten Platz hinter Russland und den USA.

14. Armin Hary – die Sprint-Legende

Am 21.6.1960 stellte Armin Hary einen Weltrekord auf: Er lief 100 Meter in 10,0 Sekunden. Bis heute ist er der einzige Europäer, der diesen Rekord halten konnte. Jedoch stellte sich der Weltrekord als schwieriger heraus als gedacht – insgesamt waren drei Anläufe dafür nötig. 1958 brauchte er beim ersten Versuch nur 10 Sekunden für die Strecke. Jedoch wurde bekannt, dass die Bahn 9 Millimeter zu viel Gefälle besaß, was dazu führte, dass der Weltrekord nicht anerkannt wurde. 1960 sprintete er die Strecke in 10.0 Sekunden, jedoch kostete ihn ein vermeintlicher Fehlstart auch hier den Weltrekord. Nur eine halbe Stunde später konnte er erneut mit dieser Zeit glänzen und bekam endlich den Weltrekord zugesprochen.

15. Lars Riedel – die Ikone im Diskuswerfen

Auch Lars Riedel gewann zahlreiche Medaillen im Laufe seiner Athleten-Karriere. Er nennt eine Silber- und eine Goldmedaille der Olympischen Spiele sein Eigen. Er gewann zudem auch 1 Mal die EM, 11 Mal die DM, 5 Mal die WM und 5 Mal den Grand Prix im Diskuswerfen.

Diskuswerfer
Diskuswerfen verhalf Lars Riedel zu zahlreichen Auszeichnungen

Die besten deutschen Leichtathleten finden Sie übrigens in den aktuellen Bestenlisten auf leichtathletik.de.

Siege kennen kein Alter

Sportliche Leistungen haben nicht zwingend etwas mit dem Alter zu tun.

16. Die Senioren-WM – mit 90 Jahren noch am Sprinten

Die sogenannte World Masters Athletics Championships findet jährlich in verschiedenen Städten auf der ganzen Welt statt. Teilnehmen können alle Sportler ab 35 Jahren. Hierbei geht es nicht gänzlich um das Gewinnen von Medaillen, viele testen aus Spaß ihre körperlichen Grenzen aus.

Der Held der ersten Senioren-Leichtathletik-WM im Jahr 1975 war der Schotte Duncan MacLean, der den 100-Meter-Lauf in seiner Altersklasse gewann – mit sage und schreibe 91 Jahren!

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Für Tipps und nützliche Infos rund um die Leichtathletik lesen Sie auch unsere Artikel 5 Tipps für Leistungssportler vom Triathleten Philipp Mock und Die richtige Sporternährung für Ihr Training.

Bilder: Beitragsbild: ©iStock / Dmytro Aksonov, Bild 1: BraunS, Bild2: ©istock / MartinFredy, Bild 3: ©istock / Wavebreakmedia

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