Leichtathletik-WM: Rekorde & kuriose Geschichten
Die 15 spannendsten Fakten rund um die Weltmeisterschaft

Alle zwei Jahre veranstaltet der Weltleichtathletikverband die Leichtathletik-Weltmeisterschaft. Damit Sie bestens über dieses Sportgroßereignis Bescheid wissen, finden Sie hier die interessantesten Geschichten und Rekorde rund um die Leichtathletik-WM. So können Sie vor Ihren Freunden mit originellem Wissen glänzen!
Die Leichtathletik-WM im Überblick
Erst mal die Basics: Im Folgenden geben wir Ihnen die wichtigsten Informationen zur Leichtathletik-Weltmeisterschaft an die Hand.
Was, wann, wo? Basiswissen zur Leichtathletik-WM
Alle zwei Jahre findet die Weltmeisterschaft an wechselnden Austragungsorten statt. Seitdem die erste Leichtathletik-WM 1983 in Helsinki (Finnland) veranstaltet wurde, zählt sie nach den Olympischen Spielen zum wichtigsten Wettkampf der Leichtathletik. Mittlerweile nehmen rund 2.000 Athleten und Athletinnen aus über 200 Nationen teil – 1983 waren es knapp über 1.200. Veranstaltet und organisiert wird die WM vom Verband „World Athletics“, ehemals IAAF (International Association of Athletics Federations).
Disziplinen bei der Leichtathletik-Weltmeisterschaft
Alle Disziplinen in der Leichtathletik lassen sich diesen Gruppen zuordnen:
- Wurf (z. B. Kugelstoßen, Diskuswerfen, Speerwerfen)
- Sprung (z. B. Weitsprung, Hochsprung, Stabhochsprung)
- Lauf (z. B. Sprint, Langstrecke, Gehen)
Zusätzlich existieren noch Mehrkämpfe, die Disziplinen aus allen drei Gruppen beinhalten. Bei der Leichtathletik-Weltmeisterschaft treten Frauen im Siebenkampf und Männer im Zehnkampf an.

15 kuriose Rekorde & Fakten zur Leichtathletik-WM
Sie möchten bei Ihrem nächsten Leichtathletik-TV-Abend mit Insider-Wissen brillieren und für einen Aha-Moment sorgen? Dann haben wir im Folgenden 15 Fakten für Sie, die in Ihrem Freundes- und Bekanntenkreis für Staunen sorgen werden.
1. Usain Bolt: Kurioser Unfall in Peking
2. Florence Griffith-Joyner: Die Maniküre sitzt
3. Pawel Fajdek: Goldmedaille als Zahlungsmittel
4. Mahiedine Mekhissi-Benabbad: Harte Strafe
5. Robert Harting: Die Oma hat Mitspracherecht
6. Usain Bolt: Der schnellste Mann der Welt
7. Florence Griffith-Joyner – Ungeschlagen seit 1988
8. Hochsprung-Weltrekord: Seit 24 Jahren ungebrochen
9. USA und die ehemalige Sowjetunion sind Doping-Weltmeister
10. Leichtathletik WM 2017: Ohne Russland
11. Caster Semenya – Nicht weiblich genug?
12. Andreas Krieger: Opfer von DDR-Doping
13. Armin Hary: Die Sprint-Legende
14. Lars Riedel: Die Ikone im Diskuswerfen
15. Die Senioren-WM: Mit 90 Jahren noch am Sprinten
Sportler sind auch nur Menschen
Während sportlicher Wettbewerbe wie der Leichtathletik-WM schaffen es nicht nur Rekorde und Bestzeiten in die Schlagzeilen, auch Sportler und ihre interessanten Geschichten landen auf der Titelseite.
Es war die wohl kurioseste Szene des 200-Meter-Finales bei der Leichtathletik-WM 2015 in Peking. Während sich Usain Bolt nach seinem Sieg bei seiner Stadionrunde feiern ließ, riss ihn ein chinesischer Kameramann auf einem Segway von den Füßen. Verletzt wurde zum Glück niemand.
Er ist mittlerweile achtfacher Olympiasieger, elffacher Weltmeister und Weltrekordhalter in drei Kategorien: 4-mal-100-Meter-Staffel, 100- und 200-Meter-Lauf. Zwei der legendären Weltrekorde stellte er bei der Leichtathletik-WM 2009 in Berlin auf: er lief zunächst 100 Meter in 9,58 Sekunden. Damit gab sich der schnellste Mann der Welt nicht zufrieden – und knackte beim 200-Meter Lauf die 19,19-Sekunden-Marke. Nach Ende der Leichtathletik-Weltmeisterschaft 2017 in London beendete der „Lightning Bolt“ (zu Deutsch: Blitzschlag) seine sportliche Karriere.
Florence Griffith-Joyner überzeugte nicht nur mit Bestzeiten, sie wurde auch durch ihre Erscheinung berühmt: Ihre 15 Zentimeter langen Fingernägel galten als ihr Markenzeichen und waren ebenso legendär wie ihre schrillen Outfits und ihr auffälliges Make-up. Jedoch stellte dies keineswegs ein Hindernis dar – auf der Bahn war die Athletin eine Klasse für sich und bis heute hält sie Weltrekorde über 100 und 200 Meter. Leider verstarb die Sport-Legende 1998 im Alter von nur 38 Jahren.
Der Hammerwurf-Weltmeister Pawel Fajdek feierte seine Goldmedaille, die er bei der Leichtathletik-WM 2015 in Peking gewann – so sehr, dass er auf dem Weg von seiner Feier zurück ins Hotel die Taxifahrt mit ebenjener bezahlte. Nachdem er am Morgen danach die Polizei informierte und diese den Taxifahrer ausmachte, erhielt er seine Medaille wieder zurück.
Das Trikot muss sitzen
Das Trikot sorgt dank der Startnummer für eine einfache und schnelle Identifizierung der Athleten. Einigen wurde das Trikot jedoch (beinahe) zum Verhängnis.
Mahiedine Mekhissi-Benabbad ist bei der Leichtathletik-EM 2014 nach seinem Sieg über 3.000 Meter Hindernislauf disqualifiziert worden. Grund hierfür: Er zog während des Laufens sein Trikot aus und rannte so über die Zielgerade. Dies ist jedoch strikt verboten.
Diskus-Werfer Robert Harting war lange dafür bekannt, dass er nach großen Siegen gerne mal sein Trikot zerriss. Nach der erfolgreichen Titelverteidigung bei der Leichtathletik-EM 2014 verzichtete er jedoch darauf. Der Grund für seinen Sinneswandel? Seine Oma Renate, die vom Trikot-Zerreißen nicht viel hält und es ihm verboten hatte.
Seit 2009 hält Usain Bolt unter anderem den Weltrekord im 100-Meter-Lauf, den er bei der Leichtathletik-WM in Berlin aufstellte. Nach nur 9,58 Sekunden überquerte er die Ziellinie. Im Vergleich dazu erreichte 1896 der erste Olympiasieger Tom Burke auf derselben Strecke von 100 Metern in 12,0 Sekunden das Ziel. Dies bedeutet, dass er rund 20 Meter hinter Bolt liegen würde, falls beide zur heutigen Zeit gegeneinander antreten würden.
Florence Griffith-Joyner stellte 1988 einen Weltrekord beim 100-Meter-Lauf auf: Sie erreichte das Ziel in 10,49 Sekunden. Diese Bestzeit gilt auch über 30 Jahre später noch als Maßstab für die WM-Athletinnen. Zwar stand Griffith-Joyner mit ihrer Rekordzeit unter Doping-Verdacht, dies konnte aber nie abschließend bewiesen werden. Zum Vergleich: Bei der Leichtathletik-WM 2023 lief Siegerin Sha’Carri Richardson über die 100 Meter eine Zeit von 10,65 Sekunden.
Seit 1993 kam niemand an den Hochsprung-Weltrekord des Kubaners Javier Sotomayor heran. Er überzeugte in den Neunzigern mit einer Sprunghöhe von 2,45 Metern – und das bei einer Körpergröße von 1,93 Metern. Somit beträgt die Sprungdifferenz zwischen seiner Körpergröße und der Sprunghöhe 52 Zentimeter.
Knapp 50 Medaillen mussten in der Geschichte der Leichtathletik-WM aufgrund von Doping neu vergeben werden – den USA wurden dabei 14 Medaillen aberkannt, den Staaten der ehemaligen Sowjetunion 25 Medaillen (Russland:16; Belarus: 5). Damit führen die Länder die Liste der Doping-Fälle an.
Doping – ein negativer Rekord
Bei Leichtathletik-Wettbewerben kann von sportlicher Fairness nicht immer die Rede sein. Über die Jahre hinweg kam es immer wieder zu Doping-Verdacht bei verschiedenen Disziplinen und Nationen, der sich in einigen Fällen bestätigte.
Nach dem Doping-Skandal 2015 und dem damit verbundenen Bann der russischen Leichtathleten war der Kader ebenfalls für die Leichtathletik WM 2017 gesperrt. Die Task Force des Weltverbandes IAAF prüfte Anfang 2017 die Bedingungen zur Wiederzulassung; laut IAAF-Präsident Sebastian Coe war das Ergebnis jedoch enttäuschend. Nachdem Ende 2017 der Doping-Bann verlängert wurde, liegt die Rückkehr der Russen vermutlich in weiter Ferne.
Dennoch ermöglichte World Athletics einzelnen russischen Athleten im Laufe der Jahre, unter bestimmten Bedingungen als „Authorised Neutral Athletes" (ANA) – also unter neutraler Flagge – an Wettkämpfen teilzunehmen.

Bei der WM in Berlin 2009 gewann die damals 19-jährige Läuferin aus Südafrika Gold über 800 Meter. Doch nicht wegen ihrer Goldmedaille sorgte sie im Anschluss für Schlagzeilen, sondern aufgrund ihrer angeblichen Intersexualität. Diese stellte sich später aber, wie auch schon bei der Hürdenläuferin María José Martínez Patiño, als weiblicher Hyperandrogenismus heraus. Die vom IAAF angeordnete Chromosomenanalyse sorgte für weltweite Empörung.
Eine Frage der Chromosomen
Auch diese außergewöhnlichen Geschichten der Leichtathletik-WM sorgten für Schlagzeilen.
Andreas Krieger, als Heidi Krieger geboren, war ein Kugelstoßer der DDR, der bei Leichtathletik-Weltmeisterschaften Höchstleistungen erbrachte. Ihm wurden ohne sein Wissen seit dem 13. Lebensjahr Dopingmittel verabreicht. Die Verabreichung männlicher Hormone hatte schwere körperliche Schäden zur Folge. Seit den 1990er Jahren lebt Andreas Krieger offen als transsexueller Mann.
Deutsche Spitzensportler der Vergangenheit
Deutsche Sportler und Sportlerinnen gehören bei Leichtathletik-WMs zu den erfolgreichsten. Seit 1983 konnten sie für Deutschland mehr als 200 Medaillen gewinnen.
Am 21.6.1960 stellte Armin Hary einen Weltrekord auf: Er lief 100 Meter in 10 Sekunden. Bis heute ist er der einzige Europäer, der diesen Rekord halten konnte. Jedoch stellte sich der Weltrekord als schwieriger heraus als gedacht – insgesamt waren drei Anläufe nötig.
1958 brauchte er beim ersten Versuch nur 10 Sekunden für die Strecke. Jedoch wurde bekannt, dass die Bahn 9 Millimeter zu viel Gefälle besaß, was dazu führte, dass der Weltrekord nicht anerkannt wurde. 1960 sprintete er die Strecke in 10 Sekunden, jedoch kostete ihn ein vermeintlicher Fehlstart auch hier den Weltrekord. Nur eine halbe Stunde später konnte er erneut mit dieser Zeit glänzen und bekam endlich den Weltrekord zugesprochen.
Auch Lars Riedel gewann zahlreiche Medaillen im Laufe seiner Athleten-Karriere. Er nennt eine Silber- und eine Goldmedaille der Olympischen Spiele sein Eigen. Er gewann zudem 1 Mal die EM, 11 Mal die DM, 5 Mal die WM und 5 Mal den Grand Prix im Diskuswerfen – eine wahre Legende im deutschen Leichtathletik.

Übrigens: Alle Weltrekorde und Bestenlisten finden Sie auf leichtathletik.de.
Die sogenannten World Masters Athletics Championships (WMAC) finden zweijährlich in verschiedenen Städten auf der ganzen Welt statt. Teilnehmen können alle Sportler ab 35 Jahren. Hierbei geht es nicht gänzlich um das Gewinnen von Medaillen, viele testen aus Spaß ihre körperlichen Grenzen aus.
Der Held der ersten Senioren-Leichtathletik-WM im Jahr 1975 war der Schotte Duncan MacLean, der den 100-Meter-Lauf in seiner Altersklasse gewann – mit sage und schreibe 91 Jahren!
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Für Tipps und nützliche Infos rund um die Leichtathletik lesen Sie auch unsere Artikel „Sprinttraining So rennen Sie allen davon“ und Die richtige Sporternährung für Ihr Training.
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