Firmenfitness: Konzepte für mehr Gesundheitsbewusstsein am Arbeitsplatz

So fördern Sie mit Firmensport die Gesundheit Ihrer Mitarbeiter

Mitarbeiterinnen machen Yoga im Rahmen von Firmenfitness

Kopfschmerzen, Burnout, Rückenbeschwerden – viele Ursachen führen zu krankheitsbedingten Fehlzeiten in Unternehmen. Für Sport, Entspannung und gesunde Ernährung ist im stressigen Berufsalltag oft kaum Zeit. Mit einem Firmenfitness-Konzept können Arbeitgeber gegensteuern und die Gesundheit ihrer Mitarbeiter fördern. Lesen Sie hier, was mit Firmenfitness eigentlich gemeint ist und wie sie umgesetzt werden kann.

Die wichtigsten Fragen rund um Firmenfitness

Was, wie, warum – klären wir zunächst die wichtigsten Fragen rund um Firmenfitnesskonzepte in Unternehmen.

Was ist Firmenfitness?

Eine offizielle und ganz eindeutige Definition des Begriffs „Firmenfitness“ gibt es nicht. In der Regel bezeichnet Firmenfitness Maßnahmen, die die Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter eines Unternehmens erhalten und fördern sollen. Meist kooperiert das Unternehmen dazu mit Fitnessstudios oder speziellen Anbietern für Firmensportkonzepte.

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Wie funktioniert Firmenfitness?

Im Rahmen des Firmenfitness-Programms trainieren die Mitarbeiter eines Unternehmens gemeinsam mit ihren Kollegen zum Beispiel in einem Fitnessstudio, in speziellen Kursen oder Laufgruppen.

Idealerweise ist der Firmensport Teil des Betrieblichen Gesundheitsmanagements. Die Möglichkeiten sind vielfältig: Neben Sportprogrammen zählen auch Präventionskurse, aktive Pausen oder Impulsvorträge zur Firmenfitness.

Warum sollten Unternehmen auf Firmenfitness setzen?

Jede Menge Gründe sprechen dafür, den Mitarbeitern Sport- und Fitnesskurse anzubieten. Laut Statista fehlte im Jahr 2020 jeder Arbeitnehmer in Deutschland krankheitsbedingt durchschnittlich 11,2 Tage, im Jahr 2019 waren es durchschnittlich 10,9 Tage. Wie die folgende Grafik nach dem Gesundheitsreport 2020 der Techniker Krankenkasse (PDF) veranschaulicht, verursachen neben Atemwegserkrankungen wie Grippe oder grippale Infekte Skelett-Muskel-Erkrankungen die meisten Fehltage.

Grafik zu häufigsten Ursachen für Arbeitsausfälle 2019

Vorteile für Unternehmen

  • Krankheitsbedingte Ausfälle und die dadurch entstehenden Kosten werden vermieden.
  • Die Arbeitsleistung durch Mitarbeiter steigt an.
  • Das Unternehmen wird durch das Fitnessangebot für Bewerber attraktiv.

Vorteile für die Mitarbeiter

  • Die Teilnehmer werden fitter und leistungsfähiger dank vorbeugender Gesundheitsmaßnahmen.
  • Die Stressresistenz erhöht sich.
  • Gemeinsame Aktivitäten sorgen für echtes Teamgefühl und tragen zu einem guten Betriebsklima bei.

Gruppe Läufer beim Unternehmenssport
Gemeinsamer Firmensport wie ein wöchentlicher Lauftreff schweißen Kollegen zusammen.

Firmensport im Rahmen des Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM)

Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) zielt darauf ab, betriebliche Rahmenbedingungen, Strukturen und Prozesse zu entwickeln, so dass Arbeit und Organisation gesundheitsförderlich gestaltet werden können. Gleichzeitig werden den Angestellten Möglichkeiten zu einem gesundheitsförderlichen Verhalten gegeben. Eine der drei Säulen des BGM ist demnach die Betriebliche Gesundheitsförderung. Das Ziel: die Belastung der Mitarbeiter zu verringern und ihnen Möglichkeiten zur individuellen Gesundheitsvorsorge zu geben.

Ein Beispiel: Für Beschäftige in einem klassischen Bürojob, die also viel sitzen, wird ein Rückenkurs angeboten. Darin lernen die Teilnehmer Übungen kennen, die sie später auch allein durchführen können, um Verspannungen oder Schmerzen durch zu langes Sitzen vorzubeugen. Doch zum Betrieblichen Gesundheitsmanagement gehört noch wesentlich mehr als das Angebot von Sportkursen. Ergonomische Bürostühle, eine gute Arbeitsplatzbeleuchtung und Ähnliches trägt ebenfalls zur Gesundheitsförderung der Mitarbeiter bei.

Mehr zu diesem Thema erfahren Sie in unserem Beitrag zum Betrieblichen Gesundheitsmanagement.

Firmenfitness: Konzepte und Ablauf

Wie kann das Firmenfitness-Konzept gestaltet werden? Lesen Sie hier, welche Kooperationspartner Ihr Unternehmen bei der Umsetzung unterstützen und wie das Fitnessprogramm vor Ort gestaltet werden kann.

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Kooperationsmöglichkeiten mit Fitnesseinrichtungen

Für die Umsetzung des Firmenfitness-Programms kann Ihr Unternehmen mit externen Anbietern wie Fitnessstudios und Fitnesseinrichtungen kooperieren.

Mitgliedschaften

Schließen Sie zum Beispiel Mitgliedschaften für die Beschäftigen ab, damit diese in der Einrichtung trainieren können. Klären Sie im Vorfeld den genauen Leistungsumfang, aber auch, welche spezifischen Programme, Sportgeräte und Kurse Ihren Mitarbeitern zur Verfügung stehen.

Wichtig: Die Fitnesseinrichtung sollte sich in der Nähe des Arbeitsplatzes befinden und flexible Öffnungszeiten haben, so dass Ihre Mitarbeiter zum Beispiel nach Feierabend problemlos dort trainieren können und wollen. Denn müssen Ihre Mitarbeiter weite Wege auf sich nehmen, sinkt die Motivation für den Firmensport rapide.

Spezielle (Präventions-)Kurse

Eine weitere Möglichkeit ist, beim Firmenfitness-Anbieter spezielle Sport- beziehungsweise Präventionskurse für die Mitarbeiter Ihrer Firma zu buchen. Damit kann arbeitsplatzbezogenen Belastungen gezielt gegengesteuert werden. Ein Beispiel wären Kurse zu Rückengymnastik, die Rückenschmerzen vorbeugen und Vielsitzern Übungen vermitteln, um ihre Rückenmuskulatur zu stärken.

Lesen Sie in unserem Magazin, welche Übungen gegen Rückenschmerzen durch zu langes Sitzen helfen »

Mitarbeiter im Firmen-Sportkurs
Der Unternehmenssport kann vor Ort aber auch in externen Fitnesseinrichtungen stattfinden.

Firmenfitness vor Ort

Statt Kursen in Fitnessstudios können Sie auch Fitness-Einheiten vor Ort, direkt in Ihrer Firma anbieten. Dazu kommen externe Firmenfitness-Experten zu Ihnen und führen den Yoga-Kurs oder die Rückengymnastik in den Räumlichkeiten Ihres Unternehmens durch.

Der Vorteil dieser Variante liegt auf der Hand: Werden Trainingseinheit direkt im Unternehmen absolviert, erspart das den Mitarbeitern zusätzliche Wege. Das erhöht vermutlich auch die Motivation zur Teilnahme an den Fitnessangeboten. Als Maßnahmen vor Ort eignen sich neben Kursen auch die „Aktive Pause“ oder kurze Vorträge zu Gesundheitsthemen – auch auf diese Weise werden die Mitarbeiter sensibilisiert, mehr auf ihre Gesundheit zu achten.

Firmenfitness fürs Home-Office

Viele Anbieter bieten inzwischen auch digitale Firmenfitness-Konzepte fürs Home-Office an. Gerade zu Hause, wo die Mitarbeiter häufig keinen ergonomischen Arbeitsplatz haben, sich weniger bewegen und oft wenig Ruhe zum Arbeiten finden, sind Pausen besonders wichtig. Entspannungstechniken oder Übungen werden in dem Fall per Video-Konferenz vermittelt. Auch im digitalen Format lassen sich Meditations- und Pilates-Einheiten, Kurzvorträge und Workshops durchführen.

Typische Kurse und Maßnahmen

Die unterschiedlichsten Maßnahmen und Formate von Firmenfitness sind möglich. Hier ein paar Beispiele:

  • Rückenkurse für die Stärkung der Rückenmuskulatur
  • Yoga zur Steigerung der Beweglichkeit
  • Autogenes Training zum Stressabbau und zur Entspannung
  • Funktionelles Training
  • Spinning-Kurse
  • Walking-Kurse und Lauf-Coaching
  • Ernährungsberatung
  • Aktive Pause
  • Lauftreffs

Tipp: Unabhängig davon, ob es in Ihrer Firma bereits ein Fitnessangebot gibt: Wie wäre es damit, eine Schrittechallenge im Kollegenkreis zu veranstalten? Mit einem solchen Wettbewerb steigt die Motivation der Teilnehmer, sich regelmäßig zu bewegen, etwa spazieren zu gehen oder mit dem Joggen anzufangen. Lesen Sie hier, wie Sie eine Schrittechallenge in Ihrem Unternehmen organisieren.

Mitarbeiterin mit Yogamatte geht zum Firmensport
Auf zum Firmensport: Von fitteren Mitarbeitern profitiert auch das Unternehmen.

Kosten und Steuern

Wenn Ihr Unternehmen gesundheitsförderliche Projekte wie Firmenfitness-Angebote durchführen möchte, räumt der Gesetzgeber Ihnen dafür eine Einkommenssteuerbefreiung für primärpräventive und gesundheitsförderliche Leistungen ein.

Pro Mitarbeiter wird dem Arbeitgeber ein Freibetrag bis zu 600 Euro im Jahr für Leistungen der betrieblichen Gesundheitsförderung zusätzlich zum Lohn eingeräumt – siehe § 3 Nr. 34 Einkommensteuergesetz (EstG):

„zusätzlich zum ohnehin geschuldeten Arbeitslohn erbrachte Leistungen des Arbeitgebers zur Verhinderung und Verminderung von Krankheitsrisiken und zur Förderung der Gesundheit in Betrieben, die hinsichtlich Qualität, Zweckbindung, Zielgerichtetheit und Zertifizierung den Anforderungen der §§ 20 und 20b des Fünften Buches Sozialgesetzbuch genügen, soweit sie 600 Euro im Kalenderjahr nicht übersteigen“

Ansonsten können Arbeitgeber auch die Freigrenze Sachbezüge gemäß § 8 Abs. 2 EstG ausnutzen: Pro Mitarbeiter und Monat kann so ein Zuschuss von bis zu 44 Euro zum Firmenfitnessvertrag gewährt werden. Das kann konkret bedeuten:

  • Der Arbeitgeber gibt den Mitarbeitern jeden Monat einen Gutschein über maximal 44 Euro für die Nutzung einer Fitnesseinrichtung.
  • Oder der Arbeitgeber schließt einen Vertrag mit einer Fitnesseinrichtung ab, sodass die Mitarbeiter dort kostenlos oder vergünstigt trainieren können. Auch hier muss der maximale Freibetrag von 44 Euro beachtet werden.

Mehr Informationen rund um Finanzierungsmöglichkeiten von Firmenfitness und damit verbundenen Steuervorteilen beschreibt dieser Beitrag der BGM Beraterin Anke Mächler auf haufe.de.

Auswahl geeigneter Anbieter

Sie planen, Firmenfitness in Ihrem Unternehmen zu etablieren? Bei der Suche nach einem geeigneten Anbieter sollten Sie darauf achten, dass

  • der Dienstleister ausreichend Erfahrung mitbringt, also idealerweise bereits mit Unternehmen Ihrer Größe beziehungsweise Ihrer Branche gearbeitet hat,
  • die Kursleiter qualifizierte Experten sind und
  • die Angebote zur Zielgruppe (etwa Präventionskurse) passen.

Positiver Nebeneffekt von Firmensport: Teambuilding!

Neben dem Nutzen, den Firmenfitness für die Gesundheit und das Wohlbefinden der Mitarbeiter hat, stärken die gemeinsamen Aktivitäten nachhaltig den Teamzusammenhalt. Im gemeinsamen Pilateskurs, in der Laufgruppe oder bei der bewegten Pause lernen sich auch Kollegen aus unterschiedlichen Abteilungen besser kennen.

Übrigens: Auch die gemeinsame Teilnahme an einem Firmenlauf schweißt Teams zusammen. Vor allem, wenn die Teilnehmer im Vorfeld regelmäßige Lauftreffs veranstalten. Ihr Zusammengehörigkeitsgefühl unterstützen Sie mit Firmen-Laufshirts mit Logo und in den Unternehmensfarben.

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Bilder: Titelbild/Bild 1: PeopleImages/gettyimages; Bild 2 (Grafik): owayo; Bild 3: Thomas Barwick/gettyimages; Bild 4: Tom Werner/gettyimages; Bild 5: JGI/Tom Grill/gettyimages