Handball-Nachwuchsförderung

So können Talente von der Handball-Jugendförderung profitieren

Handball-Nachwuchsförderung bei Jugendlichen

Die Nachwuchsförderung ist ein wichtiges Anliegen für Vereine, um jungen Menschen den Handball näher zu bringen. Dabei gibt es die verschiedensten Möglichkeiten, um Teams und einzelne Spieler zu fördern. Wir stellen Ihnen vor, welche das sind.

Sportliche Förderstrukturen für den Handball-Nachwuchs

Von altersgerechter Trainingskonzeption über Regionalverbände bis hin zur Hochbegabtenförderung: Erfahren Sie hier, welche Möglichkeiten es für die Förderung des Handball-Nachwuchses gibt.

Handball-Nachwuchsförderung auf Länderebene: Fördermaßnahmen durch Regionalverbände

Die Talent- und Jugendförderung im Handball spielt in ganz Deutschland eine wichtige Rolle. Dieser Aufgabe widmen sich zahlreiche Regionalverbände, bei denen auch Ihr Verein hilfreiche Projekte und Fördermöglichkeiten finden kann. Dazu gehören

  • Projekte wie Aktionstage an Schulen,
  • Wettkampfangebote,
  • gezielte Trainingsprogramme wie Handballschulen,
  • Mentoring
  • und vieles mehr.

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Um von diesen Fördermaßnahmen der Handball-Jugendförderung durch Regionalverbände profitieren zu können, kommt es darauf an, wo Ihr Verein sitzt. Denn je nach Bundesland sind die entsprechenden Regionalverbände für Ihr Anliegen zuständig:

Übrigens: Die verschiedenen Verbände bieten nicht nur Fördermaßnahmen für Spieler an, sondern ermöglichen auch Weiterbildungsmaßnahmen für Trainer. Mehr Informationen zum Thema Trainerausbildung erhalten Sie in unserem Artikel „Sporttrainer werden – So geht’s!“.

Handball-Jugendförderung beim Training
Je nachdem, wo Ihr Verein sich befindet, können Sie sich an den entsprechenden Regionalverband wenden, um sich über Maßnahmen für den Handball-Nachwuchs zu informieren.

Nationale Förderung für hochbegabte Talente: Die Spitzenförderung durch den DHB

Für besonders talentierte Spieler, deren Potenzial das der Regionalwettbewerbe übersteigt, kommt auch eine sogenannte Spitzenförderung durch den Deutschen Handballbund (DHB) in Frage: Hierbei werden besonders talentierte Nachwuchsspieler mit einem gezielten Programm gefördert, um ihnen eine Spitzenausbildung im Handball zu ermöglichen. Herausragende Talente haben sogar die Möglichkeit, in die Kader der verschiedenen deutschen Nationalmannschaften berufen zu werden. Die Aufnahmedauer beträgt grundsätzlich ein Jahr. Schulische Bildung ist dabei ein Muss. Entwickelt sich der Spieler den Anforderungen entsprechend gut weiter, ist eine Verlängerung der Förderung möglich.

Grundprinzipien & Ziele der Förderung des DHB

Die Nachwuchsförderung durch den DHB ist sehr spezifisch und basiert auf wichtigen Prinzipien und Zielsetzungen. Schwerpunkte sind

  • athletisches Training,
  • handballspezifische Inhalte,
  • die Persönlichkeitsentwicklung der Jugendlichen (Sozialkompetenzen und psychische Eigenschaften)
  • und die Unterstützung der dualen Karriere (Training und schulische Ausbildung).

Patrick Groetzki hat von der Handball-Nachwuchsförderung profitiert.
Patrick Groetzki; Credit: Fotograf: Armin Kübelbeck, CC-BY-SA, Wikimedia Commons

Beispiel: Patrick Groetzki

Patrick Groetzki ist einer der Spieler, die von der Handball-Nachwuchsförderung des DHB profitiert haben. Der Rechtsaußen war 2009 Teil der Junioren-Nationalmannschaft, als er im Mai vom damaligen Bundestrainer Heiner Brand zu einem Nationalmannschaftslehrgang für Senioren berufen wurde. Sein erstes Länderspiel in der Senioren-Nationalmannschaft bestritt er am 17. Juni 2009 gegen Weißrussland im Alter von 20 Jahren.

Während seiner Aktivitäten in der Bundesliga und der Champions League absolvierte Groetzki auch sein Abitur. Laut eigenen Angaben war das keine leichte Zeit: Denn zusätzlich zu der üblichen Vorbereitung, die für alle Abiturienten anfällt, stand zudem einmal täglich auch das Handballspiel auf dem Plan. Die Doppelbelastung nimmt Groetzki aber nicht als negativ wahr: Heute gilt Groetzki als Rekordspieler der Rhein-Neckar-Löwen: Denn ihm ist es nicht nur gelungen, sein 1000. Tor in der Bundesliga zu knacken, sondern ist auch der Rhein-Neckar-Löwe mit den meisten Bundesligaspielen. Zudem ist er Teil des Kaders der deutschen Handball-Nationalmannschaft der Senioren.

Fördermaßnahmen für die Handball-Nachwuchsförderung durch den DHB

  • Individuelles Training: Mindestens zweimal wöchentlich findet ein individuelles Training statt. Ausgebildete Trainer bringen den Spielern handballspezifische Inhalte bei. Ziel ist es, jegliche Schwierigkeiten, die ein Spieler physisch oder psychisch beim Training zeigt, zu überwinden. Das Training findet in Absprache mit allen beteiligten Kooperationspartnern durch den DHB statt. Dabei stellt der DHB auch sicher, dass sich die Trainingszeiten nicht mit Stundenplänen oder Arbeitszeiten überschneiden. Wenn der zuständige DHB-Trainer und der Mentor des Spielers zu dem Ergebnis kommen, dass er über die nötigen körperlichen Voraussetzungen und die geistige Reife verfügt, kann ein Spieler eine Einladung zu einem Einsatz der jeweiligen DHB-Mannschaft erhalten.
  • Unterstützung durch einen DHB-Mentor: Um sicherzustellen, dass die Nachwuchstalente sich mit der Kombination aus Sport und Schule (oder Beruf) zurechtfinden, steht ihnen ein DHB-Mentor zur Seite. Er ist der direkte Ansprechpartner für die Nachwuchsspieler und steht gleichzeitig mit allen wichtigen Kooperationspartnern wie Schulen oder Vereinen in Kontakt. Er hat demnach eine besonders wichtige Funktion für das Koordinieren der verschiedenen Lebensbereiche der Spieler.
  • Förderung durch Spezialtrainer: Bei der Nachwuchsförderung im Eliteprogramm kommen Spezialtrainer und versierte Fachleute zum Einsatz. Sie betreuen die Spieler bei ihren individuellen sportlichen Leistungen und Fähigkeiten. Das geschieht aber immer in Absprache mit dem jeweiligen Mentor des Spielers und dem jeweiligen Nachwuchs-Bundestrainer.
  • Handball-Nachwuchsförderung für Mädchen-Mannschaft
    Je nach Ausbildungsstufe gibt es verschiedene Fördermöglichkeiten für Handballmannschaften.

    Kooperationspartner der Handball-Jugendförderung durch den DHB

    Zu den Kooperationspartnern, die den DHB bei der sportlichen Förderung begabter Nachwuchsspieler unterstützen, zählen:

    • Landesverbände
    • Leistungszentren
    • Leistungsstützpunkte (Bundesstützpunkte, Landesleistungszentren, Olympiastützpunkte, DHB-Stützpunkte)
    • Vereine

    Bei der sozialen und schulischen Betreuung zählen weiterführende Schulen oder Universitäten und Fachhochschulen (beziehungsweise Auszubildenden Betriebe) zu wichtigen Partnern, die den Spielern eine Doppelkarriere ermöglichen.

    Details zur sogenannten Eliteförderung finden Sie in dem vom DHB bereitgestellten PDF.

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    Stiftungsfördermittel für die Handball-Jugend

    Neben der Handball-Nachwuchsförderung durch Regionalverbände oder den DHB gibt es noch weitere Möglichkeiten, um Unterstützung für Ihr Jugendteam zu finden, nämlich in Form von Stiftungen: Sie bieten zusätzliche Fördermaßnahmen für Vereine und einzelne Spieler an. Je nachdem, welche Kriterien auf Sie zutreffen, kommt Ihr Verein für bestimmte Stiftungsförderungen infrage oder nicht.

    Damit Sie möglichst zielgerichtet herausfinden können, welche Stiftungen für Ihre Handball-Nachwuchsförderung sinnvoll sind, empfehlen wir Ihnen eine individuelle Recherche bei der Fördermittel-Plattform Förderlotse. Dabei handelt es sich um eine Seite, die der Fördermittel-Experte Torsten Schmotz betreut. Dort finden Sie eine umfangreiche Sammlung verschiedenster Stiftungen und Förderprogramme sowie hilfreiche Tipps für Ihr Förderanliegen.

    Nachwuchs beim Handballtraining in der Turnhalle
    Schon beim Handballtraining in frühen Jahren spielen Teambuilding und Identifikation mit der Mannschaft eine wichtige Rolle.

    Beispiel: Dietmar Hopp Stiftung

    Die Dietmar Hopp Stiftung ist eine wohltätige Stiftung, die Projekte im Bereich Sport, Bildung, Soziales und Medizin fördert. Ihr Namensgeber Dietmar Hopp verfolgt mit seiner Stiftung das Ziel, zur ganzheitlichen und qualifizierten Ausbildung junger Menschen beizutragen. Aber auch Schwerbehinderte und Senioren sind von einer Förderung nicht ausgeschlossen. Das Gesamtförderbudget der Stiftung beträgt 715 Millionen Euro und kommt gemeinnützigen Zwecken zugute, die fast alle in der Metropolregion Rhein-Neckar angesiedelt sind.

    Übrigens: Eine Alternative zu Stiftungszuschüssen stellt die Förderung durch Sponsoren dar. In unserem Artikel „Sponsoren finden für die Hobbymannschaft“ erfahren Sie, wie Sie die richtigen Förderer für Ihre Mannschaft finden.

    Unterstützung für Trainer: Das DHB-Trainercenter

    Für eine gut strukturierte Handball-Jugendarbeit hat der DHB eine eigene Website auf die Beine gestellt (dhb-trainercenter.de), auf der sich Handball-Trainer gezielt über Trainingsziele je nach Ausbildungsstand ihrer Mannschaft informieren können. Hier erhalten Handball-Trainer gezielte Hinweise dazu, was die Spieler je nach Alter und Ausbildungsstand benötigen. Nicht alle Inhalte der Seite sind kostenfrei verfügbar, jedoch gibt es einige frei zugängliche Inhalte, die gute Orientierung bieten.

    Jede der vom DHB genannten Stufen hat ihre eigenen Schwerpunkte: Der Fokus reicht dabei vom Spaß am freien Spiel bis hin zu technischen Kernkompetenzen und individuellen Spezialisierungen. Je nachdem, auf welcher Ausbildungsstufe Ihr Team sich befindet, kommen unterschiedliche Fördermaßnahmen in Frage.

    Phasen der Spielerausbildung bei der Handball-Nachwuchsförderung
    Der DHB teilt die Spielerausbildung in insgesamt fünf Phasen ein, die von der F-Jugend bis hin zu den Senioren reichen.
    • Die Basisschulung (7 bis 12 Jahre) ist laut dem DHB die Grundausbildung für junge Handballspieler. Landesverbände sind hier Dienstleister für Vereine; Trainings- und Förderangebote gibt es vonseiten der Vereine und Schulen.
    • Das Grundlagentraining (13 bis 14 Jahre) dient der Talentsichtung und -förderung durch Regional- und Landesverbände.
    • Mit dem Aufbautraining I (15 bis 16 Jahre) findet erstmals eine DHB-Sichtung statt. Ab diesem Zeitpunkt ist eine Eliteförderung für Nachwuchsspieler möglich. Spieler können bei einer Teilnahme an DHB-Jugendnationalmannschaften und -stützpunkten Förderung finden.
    • Beim Aufbautraining II (17 bis 18 Jahre) kommt es zur zweiten DHB-Sichtung. Möglich ist ab diesem Zeitpunkt die Teilnahme an der A-Jugend-Bundesliga, dem Länderpokal und spezifischen HBL-Leistungszentren. Darüber hinaus nehmen Spieler auch an der Jugend-WM und -EM auf Einladung des Trainers hin teil, wenn athletische Leistungen und Entwicklungsstand den Anforderungen entsprechen.
    • Ab dem Anschlusstraining (19 bis 23 Jahre) ist die Spitzenförderung in der Handball-Bundesliga möglich. Zudem nehmen geeignete Spieler an verschiedenen Mannschaften und Veranstaltungen (sowohl national als auch international) teil.

    Deutlich wird: Je nachdem, auf welchem Entwicklungsstand sich Ihr Team befindet, sind unterschiedliche Trainingsinhalte entscheidend. Deshalb haben wir für Sie Ratgeber bereitgestellt, in denen Sie erfahren, wie Sie Ihr Handballtraining für Kinder planen oder aber was es bei der Planung des Handballtrainings von der C-Jugend bis zu den Senioren zu beachten gilt.

    Förderpotenziale aktiv nutzen

    Bei der Handball-Nachwuchsförderung haben junge Spieler in Vereinen und an Schulen verschiedene Möglichkeiten, um eine Förderung zu erhalten. Diese kann durch regionale Verbände, die Eliteförderung des DHB oder auch private Stiftungen erfolgen.

    Wir empfehlen Ihnen deshalb, sich bei externen Förderstellen wie Verbänden oder Stiftungen genau über die Förderkriterien zu informieren, damit Ihr Antrag eine realistische Chance hat. Sofern Sie alle Kriterien erfüllen, können Sie anschließend zugunsten der Handball-Jugendförderung Unterstützung an entsprechender Stelle beantragen.

    Früh den Teamgeist stärken

    Damit Ihre Spieler zum Team werden, brauchen Sie den passenden Handball-Trikotsatz: In unserem 3D-Konfigurator können Sie das Trikot Ihres Handball-Teams vollständig individuell gestalten und so dafür sorgen, dass Ihre Spieler sich mit der Mannschaft identifizieren. Weitere hilfreiche Tipps dazu, wie Sie den Teamgeist stärken können, erhalten Sie in unserem Artikel „Erfolgreiches Teambuilding: So motivieren Sie Ihre Mannschaft“.

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    Bildnachweis: Titelbild: © gettyimages/Imagean, Bild 1: © gettyimages/skynesher, Bild 2: © Fotograf: Armin Kübelbeck, CC-BY-SA, Wikimedia Commons, Bild 3: © gettyimages/FatCamera, Bild 4: © gettyimages/fatcamera, Bild 5: © owayo.