Christoph Strassers Fahrt zum Weltrekord

In weniger als 7 Tagen quer durch Australien

Fahrradfahrer in flacher Landschaft auf der Straße bei Sonnenuntergang

Am 16.01.2017 war es soweit: Der erfolgreiche Langstrecken-Rennradfahrer Christoph Strasser erreichte nach sechs Tagen, zehn Stunden und 58 Minuten das Opernhaus in Sydney und stellt damit einen neuen Weltrekord für die 3950 km lange Strecke quer über den australischen Kontinent auf.

Im Folgenden haben wir Ihnen die größten Highlights des Rennens noch einmal zusammengefasst:

Die Vorbereitung: Erste Herausforderungen in Perth

Bereits einige Tage vor Beginn des Rennens in Perth reiste das achtköpfige Team aus Österreich an.

Mit dem Ziel diese 3950 km lange „Radlfoat“ unter einer Woche zu bestreiten und der Aussicht auf ein kühles Bier in Sydney, machte sich das Team an die Vorbereitungen vor Ort.

Schnelle und unkalkulierbare Wetterumschwünge, die große Monotonie einzelner Streckenabschnitte sowie die Aussicht auf maximal eine Stunde Schlaf pro Tag, zählten dabei zu den größten Herausforderungen, auf die sich der Radprofi durch intensives Training sowie entsprechende Akklimatisierung im Vorfeld vorzubereiten versuchte.

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Der Startschuss

Am 10.01.2017 ging es bei 36 Grad, mit guter Stimmung und unter den Klängen traditioneller australisch-österreichischer Akkordeonmusik an den Start. Durch den Einsatz eines Wassersprüh-Systems an Christoph’s Lenkstange konnten auch die auf 39 Grad ansteigenden Temperaturen seine Vorfreude und Tatandrang nicht trüben.

Mit durchschnittlich 30 km/h erreichte Christoph die ersten 500 km um fünf Uhr morgens desselben Tages.

Im Verlauf der Strecke machten dem dreifachen „Race Across America“-Sieger nicht nur die starken Temperaturschwankungen zwischen 10 und 40 Grad, sondern auch starker Regen, wechselnde Winde und der Verkehr zu schaffen.

Mit Kängurus auf Du und Du

Im Anschluss an seine erste kurze Verschnaufpause nach 36 Stunden Fahrt, durchquerte Strasser bei Regen den Mandura Pass und gelangte in die steppenartige Tiefebene des Nullarbor Plain, in der nicht nur die 45-minütige Zeitverschiebung, sondern auch ein erstes lebendiges Känguru und eine große Anzahl von Aasgeier für Überraschung sorgten.

Nach 48 Stunden und 1350 Kilometern legte der Radprofi seine erste größere Schlafpause von einer Stunde ein. Jedoch zeigten sich bereits kurz nach wiederaufgenommener Fahrt erste Symptome des Schlafentzugs, welche sein Team durch Denksportaufgaben zu bekämpfen wusste.

Hallo Halfwaypoint

Am Ende von Tag 3 erreichte Strasser den Halfwaypoint Cenuna und feierte mit seinem Team erfolgreich zurückgelegte 1980 Kilometer.

Nach einem motivierten Start in den Samstagmorgen musste der Radprofi am Nachmittag gegen starken Gegenwind ankämpfen und klagte über erste, der Fahrbahnbeschaffenheit und Kilometerleistung geschuldeten Verletzungen. Auf der 500 Meter hohen Erhebung Mount Lofty wechselte er daher von seinem Zeitfahrrad auf das sogenannte Roubaix. Nach 96 Stunden erreichte er die 2585 Kilometer Marke.

Kampf gegen die Schlaflosigkeit

Die Schlaflosigkeit setzte Christoph auf den folgenden Kilometern deutlich zu. Auch kürzere Schlafpausen linderten die große Müdigkeit kaum. Die körperlichen Strapazen sowie durch Schlafmangel ausgelöste Zustände der Desorientierung und Halluzination wurden zur Härteprobe. Um dem entgegenzuwirken motivierte ihn sein Team mit aufmunternden Gästebucheinträgen sowie Facebookposts seiner Fans. Am Ende des fünften Tages rückte das Ziel Sydney mit lediglichen 855 km Entfernung in greifbare Nähe.

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Die letzten Meter

Am Montag den 16.01.2017 mobilisierte Christoph seine letzten Kräfte. Zeigte der Schlafentzug zwar Auswirkungen auf Christophs mentale Haltung, so jedoch während des gesamten Rennens kaum auf seine körperliche Leistung. Bei guten Straßenverhältnissen erhöhte er sein Speedlimit und blickte mit neuer Motivation nach vorne. Nach ersten Hochrechnungen konnte zu dieser Zeit von einem Rekord ausgegangen werden. Die letzten Kilometer fokussierte sich Christoph einzig und allein darauf, dieses Ziel Wirklichkeit werden zu lassen.

Das Ziel und ein neuer Rekord sind erreicht!

Und dann ist es endlich so weit. Am 16.01.2017, um vier Uhr morgens erreicht der Radprofi nach 6d 10h 58m das Opernhaus in Sydney und stellt damit einen neuen Rekord auf.

Mit dieser Spitzenleistung beweist Christoph Strasser abermals sein außergewöhnliches Können und seinen unglaublichen Ehrgeiz. Mit dem Sieg in Australien gelang es ihm seine lange Liste an Erfolgen auszubauen.

Eine verdiente Pause

Eine Pause hat sich Christoph nach dieser kräftezehrenden Woche und seinem Rekord allemal verdient. Nachdem er die nächsten Tage die touristischen Highlights rund um Sydney genießt, wird er, zurück in seiner Heimat Österreich, vor allem die vielen Stunden Schlaf nachholen, um die ihn dieser Rekord brachte.

Doch wer rastet der rostet. Nach geplanter zweiwöchiger Regenerationspause möchte der Radprofi das Training wiederaufnehmen. Denn Christoph hat bereits sein nächstes Ziel vor Augen: die Vorbereitungen für das kommende Race Across America im Juni 2017.

An dieser Stelle wünschen wir ihm viel Erfolg und bedanken uns für die langjährige Kooperation mit owayo.

Quelle Bilder: ©Manuel Hausdorfer/lime-art.at

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